Kurt Tucholsky-Gesellschaft
"Ein wahnwitzig gewordenes Dorf":
In Zusammenarbeit mit der Zentral und Landesbibliothek Berlin Tagungsort: Ribbeck-Haus, Breite Straße 35 in Berlin-Mitte Leitung: Eckart Rottka und Wolfgang Helfritsch
Referenten
Dr. Susanna Böhme-Kuby
Jan Eik (Helmut Eikermann )
Wolfgang Feyerabend
Dr. phil. Ruth Freydank
Frank-Burkhard Habel
Peter Kästner
Prof. Dr. sc. phil. Wolfgang Triebel
Dr. sc. Kurt Wernicke
Dr. Uwe Wiemann Erläuterungen Es ist wieder soweit: Vom 9. bis 12. Oktober 2003 wird in den schon bewährten Räumen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin wieder die "große" Tagung der KTG stattfinden. In diesem Jahr soll der Gastgeberstadt und dem Sitz unserer Gesellschaft Rechnung getragen werden, und so wurde Berlin zum Thema erkoren. Tucholsky und Berlin - da gibt es natürlich unendlich viele Anknüpfungspunkte. Hat der Autor doch einen Großteil seines Lebens in der Hauptstadt verbracht und sich hier sowohl im künstlerischen wie auch im politischen Umfeld intensivst betätigt, auch wenn sein Verhältnis zur Stadt stets ambivalent war. Auf der diesjährigen Tagung wird Ihnen ein abwechslungsreiches Programm geboten: Ausstellung, Kino, Theater, Exkursion, aber natürlich auch wieder interdisziplinäre Vorträge. Den Anfang machen am Donnerstag nachmittag, wie bereits im letzten Jahr, einige Forschungsberichte. Die Überlegung, jungen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeit einem interessierten Publikum vorzutellen, hat sich bei der Premiere im Rahmen der Tagung 2001 als voller Erfolg erwiesen und in diesem Jahr dazu geführt, dass der Vorstand aus mehreren Berichten drei heraussuchen "musste", die besonders interessant erscheinen. Eine Premiere auf internationalem Parkett ist der Vortrag von Marta Vodicková, die aufgrund unseres Kontaktes zur Germanistischen Fakultät der Universität Ustì nad Labem (Aussig) gewonnen werden konnte. Im Anschluss an die Forschungsberichte wird Prof. Dr. Wolfgang Triebel den Einführungsvortrag halten, der einen ersten Einblick in Tucholskys Berlin und Tucholsky in Berlin aus politikwissenschaftlicher Sicht geben wird. Am Abend wird im Zentrum für Berlinstudien die Fotoausstellung "Tucholskys Berlin" eröffnet. Sie findet in Kooperation mit dem Luisenstädtischen Bildungsverein statt. Der Freitag steht ganz im Zeichen einzelner Aspekte unseres Tagungsthemas. Unterschiedliche Vorträge beleuchten die Theaterszene, Tucholskys Einfluss auf seine Nachwelt, das kriminelle Milieu Berlins und Schulisches aus der Hauptstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Selbstverständlich haben wir Raum gelassen für Gespräche, Nachfragen und Diskussionen, die sich aus den einzelnen Vorträgen sicher ergeben werden. Am Nachmittag bieten Dr. Kurt Wernicke und Wolfgang Feyerabend eine Exkursion auf den Spuren Tucholskys an. An ausgewählten Standorten im Zentrum Berlins wird das Leben und Arbeiten des Autors in der Hauptstadt erklärt und anschaulich gemacht. Für den Abend wird ein besonderer Leckerbissen geboten: der Stummfilm "Wo ist Coletti?", 1913 uraufgeführt, wird in den Räumen der Zentral- und Landesbibliothek gezeigt. Die abenteuerliche Jagd auf den Detektiv Coletti durch ganz Berlin gibt einen tiefen Einblick in das zeitgenössische Stadtbild und wird durch die musikalische Untermalung sicher zu einem eindrücklichen Erlebnis. Am Samstag werden wir Tucholskys Beziehung zum Berliner Dialekt ebenso betrachten wie seine Beziehung zu Frauen, bevor es um 11 Uhr heißt: "Tucholsky - ein Berliner?" Die abschließende Podiumsdiskussion wird von Dr. Peter Böthig, Roland Links und Dr. Sabina Becker (angefragt) bestritten werden und soll noch einmal die Beziehung Tucholskys zu seiner Heimatstadt von allen Seiten beleuchten. Abgerundet wird die Tagung durch die sonntägliche Matinee im Deutschen Theater anlässlich der Übergabe des Kurt-Tucholsky-Preises für literarische Publikzistik. Das Rahmenprogramm wird einmal mehr durch Volker Kühn gestaltet, und das verspricht eine hochkarätige Veranstaltung zum Abschluss des Wochenendes, so, wie man es aus den Vorjahren gewohnt ist. An dieser Stelle soll noch einmal unseren Kooperationspartnern und Förderern gedankt werden: der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, der Berliner Senatsverwaltung für Kultur, Forschung und Wissenschaft, dem Luisenstädtischen Bildungsverein, dem Deutschen Theater und der Kurt Tucholsky-Stiftung für die Unterstützung des Tucholsky-Preises. Leider konnten in diesem Jahr die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten, die Rosa Luxemburg-Stiftung und die Friedrich Ebert-Stiftung nicht als Partner gewonnen werden. Daher fällt die finanzielle Ausstattung der Tagung recht karg aus. Alle Teilnehmer werden an dieser Stelle dafür um ein wenig Nachsicht gebeten, wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die wissenschaftliche Qualität der Vorträge und des Rahmenprogramms selbstverständlich unverändert hoch bleibt. Trotz aller Probleme im Vorfeld wird Ihnen eine hochkarätige Veranstaltung geboten, die die Anreise ins "wahnwitzige Dorf" rechtfertigt und gebietet.
Eckart Rottka
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