Aktuelle Termine zu Tucholsky

Neues zur Tucholsky-Forschung

Themenarchiv

Hinweis zu angeblichem Tucholsky-Gedicht

 

 
15.8.2011
  Gesamtausgabe komplett – Bände 15 und 22 erschienen

Es fing 1996 mit einem Briefband und Texten aus dem Jahr 1920 an. Nun ist das Werk komplett. Mit dem Erscheinen des Registers und des Jahrgangsbandes 1932/1933 inklusive der unveröffentlichten Texte ist die 22-bändige Tucholsky-Gesamtausgabe vollständig erschienen. Eine gewaltige Anstrengung liegt hinter den Herausgebern und den Mitarbeitern der Tucholsky-Forschungsstelle an der Universität Oldenburg, die auf 21.124 Seiten das Œuvre Tucholskys gesichtet, kritisch aufgearbeitet und ausführlich kommentiert haben.

Getrübt wird der Abschluss des Werks leider dadurch, dass von den anfänglich vier Herausgebern nur Prof. Gerhard Kraiker diesen Moment noch erleben durfte. Die Mitherausgeber Antje Bonitz, Michael Hepp und Dirk Grathoff sind in den vergangenen elf Jahren gestorben. Antje Bonitz hat vor ihrem Tod im vergangenen noch Band 15 fertiggestellt, der mit über 1500 Seiten auch der umfangreichste der ganzen Reihe ist.

Für die Tucholsky-Forschung ist der Wert der Bände kaum zu überschätzen. Wer sich kritisch und intensiv mit den Texten und Briefen auseinandersetzen will, kommt um eine Lektüre der Bände und vor allem der Kommentare kaum herum. Kaum eine Frage oder ein Stichwort (zu Ausnahmen siehe hier) bleiben unerklärt. Zusammenhänge, auch biographischer Natur, werden ausführlich erläutert.

Vorbildlich auch wieder der nun erschienene Band 15: Tucholskys handschriftliche Notizen, darunter das berühmte Sudelbuch, sind als Faksimile abgebildet und parallel dazu transkribiert. Ebenfalls enthält der Band das bislang unveröffentlichte und unverfilmte Manuskript »Seifenblasen«, eine Szenenskizze über einen weiblichen Damenimitator. Auch das Theaterstück »Christoph Kolumbus« ist enthalten. Neben den wenigen, 1932 und 1933 veröffentlichten Tucholsky-Texten gibt Band 15 noch nachgelassene Texte, Couplets, Cabaretszenen und Kompositionen sowie Nachträge von Briefen und Texten wieder, die bei Herausgabe früherer Bände nicht bekannt waren.

Der 1300 Seiten umfassende Registerband besteht vor allem aus einem Personen- und Werkregister sowie einem Sachregister. Hinzu kommen noch Verzeichnisse über Publikationsorgane, rezensierte Bücher, besprochene Theaterstücke und Filme, sowie weitere Register.

Finanziert haben die Gesamtausgabe die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Rowohlt Verlag und die Tucholsky-Stiftung. Wobei Fritz J. Raddatz als Stiftungsvorsitzender des öfteren kritisiert hat, dass ihm die Ausgabe zu umfangreich geraten war. Ein finanzieller Erfolg waren die Bände für den Verlag sicherlich nicht. Dies hat auch dazu beigetragen, dass der ursprüngliche Editionsplan mit zwei bis drei Bänden pro Jahr nicht eingehalten werden konnte. Es war geplant, den letzten Band im Jahr 2003 vorzulegen. Nun sind es acht Jahre mehr geworden.

 
21. Dezember 2010
  Tucholsky-Gedenktafel in Mariefred

Aus Anlass des 75. Todestages hat die Deutsche Botschaft in Stockholm am 21. Dezember 2010 eine Gedenktafel an Tucholskys Grab in Mariefred angebracht. Zunächst gab es eine Gedenkzeremonie von Botschaft, Kirchenrat und Freundschaftsverein Mariefred-Rheinsberg am Grab, wo Botschafter Joachim Rücker einen Kranz niederlegte und eine Ansprache hielt. Anschließend folgte ein öffentlicher Empfang im Schloss Gripsholm. Svante Paulsson und Hans Lundén trugen dabei eine Mischung aus nachdenklichen und unterhaltsamen Interpretationen von Tucholskys Werken vor.

An der Gestaltung der Gedenktafel war auch die KTG beteiligt. Sie sieht folgendermaßen aus:

Gedenkplatte für Tucholsky
Foto: Deutsche Botschaft Stockholm

Links:

Die Ansprache des Botschafters (auf Schwedisch, PDF-Datei)

Bilder der Veranstaltung

Zum Vergrößern bitte anklicken.
Botschafter Rücker legt einen Kranz an Tucholskys Grab nieder
Botschafter Rücker legt einen Kranz an Tucholskys Grab nieder

Botschafter Joachim Rücker hielt eine Ansprache in Mariefred anlässlich des 75. Todestages von Kurt Tucholsky.
Ansprache vor Tucholskys Grab

Empfang auf Schloss Gripsholm
Empfang auf Schloss Gripsholm

Alle Fotos: © Bengt Rundgren

 
29. Oktober 2010
  Fisch sucht Angel - Tucholsky-Abend zum 75. Todestag

Am 21. Dezember jährt sich Tucholskys Todestag zum 75. Mal. Aus diesem Anlass lädt die Kurt Tucholsky-Gesellschaft (KTG) zusammen mit der Günter Neumann-Stiftung am 16. Dezember in die Berliner Akademie der Künste ein. Regisseur und KTG-Mitglied Volker Kühn hat dazu das Stück Fisch sucht Angel oder Die im Bett hat immer recht geschrieben und inszeniert. Katherina Lange und Walter Plathe plündern darin Tucholskys Beziehungskiste.

In der Ankündigung heißt es: »Kurt Tucholsky alias Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel, Kaspar Hauser. Sie alle äußern sich zu der aktuellen Frage nach der Beziehungskiste und was sie verborgen hält. Eine Frage, die so uralt ist wie die Geschichte der Menschheit – seit Adam und Eva. Herausgekommen ist dabei ein liebenswertes, tragikomisches, melancholisches Stück Zweisamkeit.«

KTG-Mitglied Roland Templin präsentiert anlässlich der Veranstaltung im Hanseatenweg wertvolle Originalausgaben und Autographen.

Die Veranstaltung im Studiofoyer der Akademie der Künste beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt kostet 5, ermäßigt 3 Euro. Karten können unter der Telefonnummer 030 / 20057 2000 reserviert werden.

Links:

Ankündigung bei der Akademie der Künste

 
5.7.2010
  Tucholsky-Forscherin Antje Bonitz gestorben

Die Tucholsky-Forscherin und Mitbegründerin der Tucholsky-Gesellschaft, Antje Bonitz, ist tot. Die Leiterin des Ossietzky-Archivs in der Universitätsbibliothek Oldenburg starb am 28. Juni im Alter von 64 Jahren, wie die Universität Oldenburg mitteilte.

Antje Bonitz gehörte seit 1991 zu den Mitherausgebern der Tucholsky-Gesamtausgabe an der Universität Oldenburg. Zuvor hatte die Diplom-Bibliothekarin seit 1980 das Tucholsky-Archiv im Deutschen Literaturarchiv Marbach geleitet und ein dreibändiges Gesamtverzeichnis der Werke Tucholskys herausgegeben. Zusammen mit Tucholsky-Biograph Michael Hepp hatte sie die Herausgabe der 22-bändigen kritischen Gesamtausgabe angeregt und von 1991 an das Tucholsky-Archiv und die Forschungsstelle an der Universität Oldenburg mit aufgebaut.

Bonitz habe Tucholsky ihr gesamtes berufliches Leben gewidmet, heißt es im Nachruf der Universität. Ihre Arbeit sei geprägt gewesen durch ihre herausragende Kompetenz und ihren unbändigen Willen, die Gesamtausgabe zum Abschluss zu bringen, erklärte Professor Gerhard Kraiker, der das Editionsprojekt zusammen mit Dirk Grathoff geleitet hatte. Bonitz sei gestorben, nachdem sie dem Rowohlt-Verlag den letzten Textband übergeben habe. Die letzten beiden Bände der Gesamtausgabe sollen im kommenden Jahr erscheinen.

Antje Bonitz gehörte 1988 zu den Gründungsmitgliedern der Kurt Tucholsky-Gesellschaft und war bis zu ihrem Tode Mitglied des Vereins.

Links

Nachruf der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

Die Welt: Ein Besuch in der Tucholsky-Forschungsstelle

Bericht über die Entstehung der Gesamtausgabe

 
31.5.2010
  Letzte Bände der Gesamtausgabe erscheinen 2011

Die letzten Bände der Tucholsky-Gesamtausgabe sollen voraussichtlich im Juli 2011 erscheinen. Das teilte die Tucholsky-Forschungsstelle der Universität Oldenburg mit. Ebenfalls hieß es, dass die bisherige Hauptherausgeberin Antje Bonitz die Bände aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr betreuen könne. Bei den noch ausstehenden Bänden handelt es sich um Band 15 (Texte 1932 und zu Lebzeiten Unveröffentlichtes) sowie um den Registerband 22.

Seit 1996 sind bereits 20 Bände erschienen.

 
16.3.2010
  KTG-Mitbegründer Harry Pross gestorben

Der frühere Publizist-Professor und Chefredakteur von Radio Bremen, Harry Pross, ist tot. Pross starb nach Angaben seiner Familie am 11. März 2010 im Alter von 86 Jahren in seinem Wohnort Weiler im Allgäu. Der Publizist gehörte zu den Mitbegründern der Kurt Tucholsky-Gesellschaft, die 1988 in Weiler ins Leben gerufen worden war. 2001 wurde er mit dem Kurt Tucholsky-Preis für literarische Publizistik ausgezeichnet. Die Tucholsky-Gesellschaft würdigte mit dem Preis

einen Wissenschaftler, Schriftsteller und streitbaren homme de lettres, der seit vielen Jahrzehnten mutig, besonnen und sprachmächtig für Menschenrechte in einer Zivilgesellschaft eingetreten ist, die - entgegen ihrem Anspruch - heute mehr denn je in Obere und Untere, Subjekte und Objekte zerteilt ist.
Pross wurde am 2. September 1923 in Karlsruhe als Sohn eines Fabrikanten geboren. Im Zweiten Weltkrieg wurde er schwer verwundet. Nach dem Krieg studierte er Sozialwissenschaften an der Universität Heidelberg, wo er Vorlesungen bei Gustav Radbruch, Hans von Eckardt, Alfred Weber und Willy Hellpach hörte. Ein Stipendium ermöglichte es ihm, 1952 seine Studien an der Hoover Library (Stanford University) fortzusetzen.

Pross machte von 1948 an ein Volontariat bei der Rheinpfalz und arbeitete beim Südwestfunk und beim Süddeutschen Rundfunk mit. Von 1955 bis 1960 war er Redakteur der Deutschen Rundschau, von 1955 bis 1969 Mitherausgeber der Neuen Rundschau und von 1963 bis 1968 Chefredakteur von Radio Bremen.

1968 wechselte er als Professor für Publizstik an die Freie Universität Berlin. Dort blieb er bis zu seiner Pensionierung 1983. Von 1984 bis 1993 veranstaltete Harry Pross in Weiler die Internationalen Kornhaus-Seminare.

Werke (Auswahl)

Die Zerstörung der deutschen Politik (1959)

Politische Symbolik (1974)

Protestgesellschaft; Von der Wirksamkeit des Widerspruchs (1992)

Memoiren eines Inländers (1993)

Deutsche Presse im 20. Jahrhundert (2000)

Links

Wikipedia-Artikel zu Pross

Nachruf von Willi Winkler in der Süddeutschen Zeitung

Nachruf von Hermann Rudolph im Tagesspiegel

 
17.5.2009
  Tucholsky-Museum bittet um Spenden für wertvolle Rheinsberg-Ausgabe

Das Rheinsberger Tucholsky-Museum möchte eine einmalige und sehr wertvolle Ausgabe von Kurt Tucholskys Rheinsberg-Büchlein erwerben. Da die Ausgabe 10.000 Euro kosten soll und damit den jährlichen Ankaufetat des Museums um das Mehrfache übersteigt, bittet Museumsleiter Peter Böthig um finanzielle Hilfe von Spendern.

Bei dem Buch handelt es sich um eines der 30 nummerierten Sonderexemplare, die Tucholsky und sein Illustrator Kurt Szafranski 1912 drucken ließen. Das Besondere daran: Es handelt sich um die tatsächliche Nummer eins, die Tucholsky dem Vorbild der Hauptfigur Claire, der Medizinerin Else Weil, schenkte. Das Buch enthält außerdem ein Widmungsgedicht. Zu dieser Sonderausgabe schrieb Tucholsky im Vorwort zum fünfzigsten Tausend von Rheinsberg im Jahre 1921:

Dieses da ist auch nicht die erste Luxusausgabe. Wir haben schon einmal eine gemacht, ganz privat, damals, als das Buch herauskam. Es waren dreißig Exemplare - und weil wir es unseren Damen schenken mußten, die im Verhältnis 29:1 unter uns aufgeteilt waren, malten wir in alle Exemplare, damit es keinen Arger gäbe, eine schöne 1.
Letzteres stimmt nicht ganz, denn im Kurt Tucholsky-Archiv in Marbach befinden sich die Exemplare Nummer 4, 14 und 28.

Da das Museum im kommenden Jahr eine Ausstellung zu Else Weil zeigen will, würde sich der Erwerb besonders lohnen. Mögliche Spender können sich beim Tucholsky-Museum melden: Telefon: 033931/3 90 07, E-Mail: mail@tucholsky-museum.de. Das Museum vergibt Spendenquittungen.

Links

Homepage des Tucholsky-Museums

Die Märkische Allgemeine über den Spendenaufruf

 
29.10.2008
  Angebliches Tucholsky-Gedicht macht Furore

Seit Mitte Oktober wird per Internet das Gedicht Höhere Finanzmathematik verbreitet, das angeblich von Kurt Tucholsky im Jahre 1930 in der Zeitschrift Die Weltbühne veröffentlicht wurde und das geradezu perfekt die aktuelle Finanzkrise beschreibt. Auch wenn sich Tucholsky seinerzeit häufig kapitalismuskritisch geäußert hat, über "Leerverkäufe" und "Derivate" hat er nicht gedichtet, schon gar nicht unter dem Pseudonym Ignaz Wrobel, das nur für Prosatexte reserviert war. Auch unterschied sich der Stil Theobald Tigers - unter dem Tucholsky meist seine Gedichte veröffentlichte - deutlich von dem des tatsächlichen Autors Richard Kerschhofer.

Dass dieses Gedicht mit den Anfangszeilen "Wenn die Börsenkurse fallen" Tucholsky zugeschrieben wird, ist offenbar Resultat eines Missverständnisses, beziehungsweise einer unglücklichen Verkettung verschiedener Veröffentlichungen in Blogs und Kommentarseiten im Internet. Eine ausführliche Erläuterung findet sich im Sudelblog. Von weiteren Anfragen nach der möglichen Urheberschaft bittet die Tucholsky-Gesellschaft daher freundlichst abzusehen. Auch wenn viele Menschen es offenbar gerne so sehen würden: In der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre war doch nicht alles so wie in der aktuellen Situation.

Nachtrag: Nicht nur im Internet, auch in der Presse wurde das Gedicht mehrfach unter Angabe des falschen Autors verbreitet.

 
20.12.2007
  Offener Brief an Bundespräsident Horst Köhler

Die Kurt-Tucholsky-Bibliothek im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg soll am 21.12.2007 geschlossen werden (mehr ...). Aus diesem Anlass wendet sich die Kurt Tucholsky-Gesellschaft an den Bundespräsidenten. Horst Köhler hatte am 24.10. in einer Rede bei der Wiedereröffnung der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar die Bedeutung des Lesens hervorgehoben und Aktivitäten von Bibliotheken gelobt, junge Leute zum regelmäßigen Lesen zu aktivieren. Seine Forderungen stehen im eklatanten Widerspruch zur Praxis von Bibliotheksschließungen.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

die Schließung der Kurt-Tucholsky-Bibliothek im Berliner Bezirk Pankow ist für den Vorstand unserer Gesellschaft Veranlassung, Sie um Ihre persönliche Intervention zu bitten und die Auflösung zu verhindern.

Die in der Berliner Esmarchstraße in einem dichten und kinderreichen Wohngebiet angesiedelte Bibliothek besteht seit 1997. Sie übernahm die Tradition der gleichnamigen Einrichtung in Berlin-Mitte, die sich nach mehrmaligem Umzug am Rosa-Luxemburg-Platz etabliert hatte, dann aber trotz der Proteste ihrer Nutzer Sparzwängen zum Opfer fiel.

Dank des Engagements der Bibliothekarinnen und der Unterstützung des Bibliotheksamtes entwickelte sich die Einrichtung am neuen Standort neben ihrem bibliophilen Anliegen zum Anlaufpunkt für Literaturgespräche und musikalisch-literarische Veranstaltungen, an deren Zustandekommen der von Tucholskys Großcousine Brigitte Rothert initiierte Tucholsky-Freundeskreis wesentlich beteiligt war.

Die Kiezbewohner des Bötzow-Viertels haben ihren Unmut über die Schließung inzwischen hinlänglich begründet, und Schriftsteller und Künstler artikulieren sich mit ihren Mitteln seit Wochen vor Ort gegen die "Einsparung" eines bewährten Kulturzentrums.

Der Vorstand der Tucholsky-Gesellschaft fügt diesen Positionen die Sorge um das erneute Verschwinden des Namens des kritischen Berliner Schriftstellers und Publizisten von der Bezeichnung einer Bibliothek hinzu.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
Ihre Rede bei der Wiedereröffnung der Anna-Amalia-Bibliothek am in Weimar ermutigt uns zu unserem Einspruch und der Bitte um Ihre Einflußnahme.

Gestatten Sie uns die Versicherung, dass wir die in Ihren Ausführungen angesprochenen Sorgen vollinhaltlich teilen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Helfritsch

 
 

Aufstieg und Fall der Berliner Tucholsky-Bibliotheken

Eine Chronologie

Trotz vieler Unkenrufe, dass die elektronischen Medien das Lesen von Büchern in den Schatten stellen, sagen die Besucherzahlen öffentlicher Bibliotheken das Gegenteil aus. Für wenig Geld auch Tucholskys Werke lesen zu können, ist noch vielen Menschen auch - mit kleinem Einkommen - wichtig. Dennoch spart auch die öffentliche Hand gerade im Bereich der Kultur und Bildung, republikweit werden Bibliotheken geschlossen. Wenn nun nach der Schließung von zwei Kurt-Tucholsky-Bibliotheken auch die dritte in der Esmarchstraße in Berlin geschlossen werden sollte, wird es keine dieser Einrichtungen in Berlin mehr geben, die den Namen Kurt Tucholsky trägt. Die Kurt-Tucholsky-Bibliothek in der Esmarchstraße 18 soll zum 1. Januar 2008 geschlossen werden. Über 800 000 Euro Personalkosten muss der Bezirk Pankow im Bereich Kultur einsparen, unter anderem die vier Stellen der Bibliothek werden deshalb abgebaut.

Januar 1960:

Eröffnung der »Kurt-Tucholsky-Bibliothek« in der Max-Beer-Strasse in Berlin-Mitte anlässlich des 70. Geburtstages des Autors.

Dezember 1965:

Eröffnung der »Kurt-Tucholsky-Bibliothek« in der Rostocker Straße in Berlin-Tiergarten anlässlich seines 30. Todestages.

Mary Gerold-Tucholsky nahm an beiden Eröffnungsveranstaltungen teil.

Oktober 1984:

Umzug der Ostberliner Tucholsky-Bibliothek von der Max-Beer-Straße in größere Räume in der Münzstrasse, ebenfalls Berlin-Mitte.

11. Januar 1990:

Umzug der Ostberliner Bibliothek von der Münzstraße in größere Räume am Rosa-Luxemburg-Platz, ebenfalls Berlin-Mitte, anlässlich des 100. Geburtstages des Autors.

Der von Brigitte Rothert gegründete »Kurt-Tucholsky-Freundeskreis« organisiert zahlreiche literarisch-musikalische Veranstaltungen und Gesprächsabende in der Bibliothek.

März 1997:

Schließung der Bibliothek am Luxemburg-Platz. Die in Berlin-Tiergarten beheimatete Tucholsky-Bibliothek wird Ende der 90er Jahren ebenfalls geschlossen, die Bestände wurden in andere Bibliotheken überführt.

11. Juni 1997:


  Auf Initiative von Brigitte Rothert und mit Unterstützung des Vorstandes der KTG erhält die in der Esmarchstraße im Stadtbezirk Prenzlauer Berg gelegene Bibliothek den Namen »Kurt-Tucholsky-Bibliothek«. Bürgermeister und Bibliotheksamtsleiter des Stadtbezirkes engagieren sich für die Einrichtung, der auch die Kinder- und Jugendbibliothek »Nobi« und eine Mediathek angeschlossen sind.

Die Tucholsky-Büste aus der Bibliothek in Berlin-Mitte wird am neuen Standort aufgestellt. Tucholsky-Buchbestände werden eingeordnet.

In enger Zusammenarbeit zwischen dem Tucholsky-Freundeskreis und der Bibliotheksleiterin wird die Tradition literarisch-musikalischer Veranstaltungen, Lesungen und Ausspracheabende am neuen Standort fortgeführt.

Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends gerät die Bibliothek zunehmend in die Gefahr, aus finanziellen Gründen »abgewickelt« zu werden. Die Gefahr verdichtet sich seit der Eingliederung des Bezirks Prenzlauer Berg in den Großbezirk Pankow.

Personal wird trotz steigender Leserzahl abgebaut, die Mediathek wird aufgelöst.

Oktober 2007:

Bundespräsident Horst Köhler unterstreicht in seiner Rede zur Wiedereröffnung der durch einen Brand zerstörten »Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek« in Weimar die Bedeutung von Wohngebietsbibliotheken und warnt vor deren Abbau.

Anfang November 2007:

Bibliotheksleiterin Bechtle informiert KTG-Vorsitzenden Helfritsch und Tucholsky-Großcousine Rothert über die kurzfristig bevorstehende Schließung der Tucholsky-Bibliothek und über eine am 14. November in der Bibliothek stattfindende Bürgerversammlung.

14. November 2007:

In der Tucholsky-Bibliothek protestieren ca. 200 Personen, vor allem Mitglieder der Bürgerinitiative »Pro Kiez«, gegen die Schließung der Bibliothek. Sie machen auf das dichtbesiedelte und kinderreiche Wohngebiet und wachsende Benutzerzahlen aufmerksam. Dem Kulturstadtrat Michail Nelken (Die Linke) werden 3000 Unterschriften gegen die Bibliotheks-Auflösung übergeben. Nelken äußert Verständnis für das Bürgeranliegen, sieht aber keine andere bezirkliche Möglichkeit, den finanziellen Zwängen zu entgehen.

Es wird mitgeteilt, dass die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 21. November über den Erhalt oder die Schließung entscheiden wird.

Der KTG-Vorsitzende begründet in der Diskussion das dringende Interesse der Gesellschaft am Erhalt der Einrichtung, verweist auf die jahrelange gute Resonanz der Veranstaltungen im Hause und den verpflichtenden Namen des gesellschaftskritischen Autors Tucholsky.

Mitte November:

Die Bibliothek in der Esmarchstraße 18
  Vorstandsmitglieder der Tucholsky-Gesellschaft machen die Berliner Presse sowie die »Weltbühnen«-Nachfolger »Ossietzky« und »Das Blättchen« auf die drohende Schließung aufmerksam.

Brigitte Rothert wendet sich in einem Brief an alle Bezirksverordneten und die Fraktionen und appelliert an sie, für das Weiterbestehen der Einrichtung zu stimmen. KTG-Vorsitzender Helfritsch beantragt bei der BVV Pankow das Rederecht in der der Tagung vorausgehenden »Öffentlichen Fragestunde« und teilt auf Nachfrage sein Anliegen mit.

19. November 2007:

Der KTG-Vorsitzende nimmt an einer Beratung der »Pro Kiez«-Initiative teil und bekräftigt die Unterstützung des Bürgeranliegens durch die Gesellschaft. »Pro Kiez« wird das Rederecht in der Bibliotheksdiskussion beantragen und die Standpunkte durch mehrere Sprecher artikulieren.

21. November 2007:

Nach mehrstündiger lebhafter Diskussion entscheidet sich die Mehrheit der Abgeordneten mit 26 zu 21 Stimmen bei sechs Enthaltungen für die Schließung der Pankower Bibliotheken Esmarchstraße und Eschengraben. Fraktionen und Abgeordnete bedauern in ihren Redebeiträgen mehrheitlich den voraussehbaren Bildungsverlust, wissen aber keine Alternative zu den vom Senat vorgegebenen finanziellen Zwängen. Sie betrachten ihre Zustimmung zur Schließung als »kleineres Übel« und als Versuch, weiterführende, noch negativere Konsequenzen für den Bezirk zu verhindern. Die engagierten und emotionalen Diskussionsbeiträge der Bürgervertreter »Pro Kiez« sowie das Auftreten des KTG-Vorsitzenden und anderer Fragesteller in der Fragestunde hinterließen sicher ihre Spuren, bewirkten jedoch keine Mehrheit gegen den bibliophilen Kahlschlag.

30. November 2007:

Ab 13 Uhr läuft die Protestaktion in der Esmarchstraße gegen die Schließung. Frank-Burkhard Habel hat als KTG-Pressesprecher am Vormittag eine Erklärung abgegeben. Der Schriftsteller Falko Hennig und andere wollen parallel zur Aktion lesen. Die Bürgerinitiative »Pro Kiez« besetzt kurzerhand die Leseräume, lud Kitas, Schulen und Nachbarn ein. Erzieherin Annegret Fischer kommt mit etwa 30 Kindern der Kita »Bambini Oase« aus der benachbarten Hans-Otto-Straße. Regelmäßig hatte sie bislang mit den Kindern die hier integrierte Kinderbibliothek »Nobi« besucht. »Pro Kiez« richtet sich auf eine längere Besetzung ein.

 
21.12.2007
  Friedensappell an die Bundesregierung

Vom 18. bis 21.10.2007 fand in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin die öffentliche Jahrestagung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft statt. Die Veranstaltung stand unter dem Tucholsky-Zitat:

”Der Krieg ist aber unter allen Umständen tief unsittlich”

und wurde in Zusammenarbeit mit der Erich Maria Remarque-Gesellschaft und der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnnen (DFG-VK) unter der Schirmherrschaft des Berliner Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit durchgeführt.

In beeindruckender, ja beklemmender Weise wurde den Teilnehmern und den Mitgliedern der KTG von den Referenten der Tagung in ihren Beiträgen die ungebrochene Aktualität der Auffassungen des deutschen Publizisten und Pazifisten Kurt Tucholsky über Frieden, Krieg und Militär nahegebracht. Nach wie vor gibt es Kriege auf der Welt, die unter dem fadenscheinigen Mantel der Verteidigung von Recht und Freiheit geführt werden, indes lediglich partikularen Macht- und Wirtschaftsinteressen dienen. Nach wie vor finden militärische Interventionen ohne das Mandat des einzig hierzu legitimierten Sicherheitsrates der Vereinten Nationen statt. Nach wie vor mischen sich Staaten völkerrechtswidrig mit militärischen Mitteln in die Angelegenheiten anderer souveräner Staaten ein. Damit wird leichtfertig und unverantwortlich der Frieden der Welt aufs Spiel gesetzt und die Existenz der Menschheit gefährdet. Die Mitgliederversammlung der KTG beschloss deshalb, folgenden Appell an die Bundesregierung Deutschland zu richten:

  • Keine Beteiligung der Bundeswehr an militärischen Auslandseinsätzen, die nicht vom Mandat des UNO-Sicherheitsrates getragen werden!
  • Einhaltung unseres Grundgesetzes ohne Wenn und Aber auch gegen vermeintliche oder vorgeschobene NATO-Bündnisraison!
  • Schnellstmöglicher Rückzug der Bundeswehr-Kontingente aus sogenannten Krisengebieten!
  • Das Leben deutscher Männer und Frauen darf nicht fremden Interessen geopfert werden!

Die Bundesrepublik Deutschland hat alle guten Gründe auf ihrer Seite, der Welt zu zeigen, dass sie ein wahrer Friedensstaat ist.

Die Mitgliederversammlung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft

 
  Vorschlagsfrist für Tucholsky-Preis endet

Am 21. Oktober 2007 wird anlässlich der KTG-Jahrestagung in Berlin zum achten Male der Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik verliehen. Die Frist, um mögliche Preisträger vorzuschlagen, hat am 1. Januar dieses Jahres begonnen und endet am 31. März.

Alle weiteren Angaben über Vorschlagskandidaten und -berechtigte sowie die einzureichenden Unterlagen sind im Ausschreibungstext nachzulesen. Der Kurt-Tucholsky-Preis ist mit 3000 Euro dotiert.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Journalist und Schriftsteller Erich Kuby, der Journalist Wolfgang Büscher, der Autor und Hochschullehrer Prof. Dr. Harry Pross, der Liedermacher Konstantin Wecker, der Journalist Heribert Prantl, der Schweizer Schriftsteller Kurt Marti und die Schriftstellerin Daniela Dahn.

 
  Tucholsky-Tagung im Harz

Vom 11. bis 13. Mai 2007 findet im Internationalen Haus Sonnenberg bei St. Andreasberg im Harz die erste dortige Tucholsky-Tagung statt. Ian King wird referieren, Marlis und Wolfgang Helfritsch treten mit GMD Manfred Rosenberg als Kabarettisten auf. Andere KTG-Vorstandsmitglieder nehmen ebenfalls teil. Wir hoffen auf rege Teilnahme aus unseren Reihen und auf andere Interessierte. Übrigens: Es gibt keine Themenüberschneidungen mit unserer eigenen Herbsttagung in Berlin, die doppelte Teilnahme lohnt sich!

 Programm:
 Freitag 11.5.2007
 Ab 16.30:Anreise der Teilnehmer
 16.45: Abfahrt des Sonderbusses von Bad Harzburg
 17.45: Gemeinsames Abendessen
 19.00-20.00: Eröffnungsveranstaltung, Organisatorisches
 20.00-22.15: Film über Berlin und die 1920er Jahre
 Samstag 12.5.2007
 9.15-12.30: Tucholsky, Kassandra der Weimarer Republik Vortrag mit anschließenden Fragen und Plenumsdiskussion
 14.00-17.45: Tucholsky, Kämpfer gegen Faschismus Kurzvortrag, anschließend Diskussionsgruppen, Auswertung im Plenum
 Ab 20.00: Tucholsky, ein Kabarettprogramm Marlis und Wolfgang Helfritsch, mit Manfred Rosenberg
 Sonntag 13.5.07
 9.15-11.30: Tucholsky, Prophet der europäischen Einigung Vortrag mit anschließenden Fragen und Plenumsdiskussion
 11.30-12.30: Zusammenfassung, Tagungsauswertung
 12.30: Gemeinsames Mittagessen Abreise der Teilnehmer
 Veranstalter: Sonnenberg-Kreis e.V.
 Tagungsleitung: Dr. Ian King, London/GB
NN, Sonnenberg
 Tagungsbeitrag: 105 Euro einschließlich Unterkunft und Verpflegung, Sonderbus Bad Harzburg-Tagungsstätte und zurück 70 Euro für Schüler und Studenten, Auszubildende, Arbeitslose sowie Wehr- und Zivildienstleistende
 Tagungsstätte: Internationales Haus Sonnenberg
Clausthaler Straße 11
D-37444 St. Andreasberg/Oberharz
Tel: 05582 9440
Fax: 05582 944100
 Anmeldung: n.passauer@sonnenberg-
international.de
Ian King
 
  Auf Tucholskys Spuren in Schweden

»Renates fröhliche Reisen«, ein von unseren in Schweden lebenden KTG-Mitgliedern Renate und Bodo Endres betriebenes Reiseunternehmen, bietet Vereinsmitgliedern und Tucholsky-Freunden »Eine Woche Schweden in Tucholskys fünfter Jahreszeit« an.

Zeitraum: 31.8.-8.9.2007

Reiseverlauf: 31.8. Busabholung vom Bahnhof Rostock, Fähre nach Gedser, Fahrt durch Dänemark und über die Öresundbrücke, abends Ankunft im Quartier bei Virserum/Südschweden. Vom 1.9.-7.9. Exkursionen auf den Spuren Tucholskys (Gripsholm, Mariefred, Göteborg, Hindas) und Kulturtouren durch die Region Smaland (Hultsfred/Vimmerby) mit Informationen über Industrie und Landwirtschaft und Einblicken in das Volkskunstschaffen (u.a. Glasbläserei).

Besuch der Heimat Astrid Lindgrens und der Handlungsorte ihrer Bücher. Vorgesehen: Visite in der Europa-Schule in Strängnäs.

Besuch im Elchpark. Spaziergänge durch die Herbstlandschaft nach Interesse und Wetterlage. An zwei Abenden literarisch-musikalische Programme in der gemütlichen Atmosphäre der Unterkunft mit Texten und Chansons Tucholskys und seiner Zeitgenossen Hollaender, Kästner u.a. und zwanglose Informationen über das Leben und Werk Tucholskys.

Am 08.09. bringt der Bus die Reiseteilnehmer zurück zum Bahnhof Rostock.

Preis: 720,00 EURO

Leistungspaket: Sämtliche Busfahrten ab und bis Rostock, Fähre, Vollverpflegung, acht Übernachtungen, Eintrittsgelder, Reiseversicherung, sprachkundige Reiseleitung, Spiel- und Sportmaterial, Informationsmaterial, Verpflegungsbeutel für die Rückreise.

Kontakte:

Renate und Bodo Endres, Gränsgatan 14, 57080 Virserum/Schweden, Tel. 0046-495-30112

Marlis und Wolfgang Helfritsch, Wilhelm-Guddorf-Str. 8, 10365 Berlin, Tel. 030 5534616

Interessenten melden sich bitte bis 31.1.2007 bei einer der o.a. Adressen.

Wolfgang Helfritsch
 
  Filmstart mit Tucholsky-Zitat

Die Tucholsky-Zeile »Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!« stellt Dani Levy seinem neuen Film »Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler« voran. Ihm gelang eine Travestie voll angelsächsischem Humor über eine erfundene Episode aus der Endzeit der Hitler-Diktatur – aber mit realem Kern. Der Komiker Helge Schneider spielt Hitler erstaunlich diszipliniert, und Ulrich Mühe gibt seinen jüdischen Schauspiellehrer, den Joseph Goebbels (Sylvester Groth) noch einmal aus dem Konzentrationslager holen lässt, um den desolaten Hitler für einen letzten großen Auftritt zu präparieren. Dani Levy knüpft erfolgreich an Vorbilder wie Charlie Chaplins »Der große Diktator«, Ernst Lubitschs »Sein oder Nichtsein« und Roberto Benignis »Das Leben ist schön« an und seziert die Schrecken des Nationalsozialismus mit subversivem Humor. Sein Film ist ein provokanter Gegenentwurf zu den allzu »objektiven« Filmen über das Dritte Reich in letzter Zeit und kommt am 11. Januar in die deutschen Kinos.

Frank-Burkhard Habel
 
  "Tucholsky und die Medien" -
Tagungsdokumentation 2005 erschienen

Mit mehr als 3000 Artikeln in über 250 Medien gehörte Kurt Tucholsky zu den produktivsten Journalisten seiner Zeit. Er war ein "Medienmensch" durch und durch, denn seiner schriftstellerischen Produktion stand ein ungeheurer Konsum an Zeitungen und Zeitschriften, Büchern und Bühnenwerken gegenüber.

Die Autoren des Sammelbandes beschränken sich nicht darauf, das Verhältnis Tucholskys zur Presse zu betrachten. Einzelne Aufsätze beleuchten, auf welch kritische Weise er sich mit dem neuen Medium Film auseinandersetzte und wie er versuchte, Text und Bild wirkungsvoll miteinander in Verbindung zu bringen. Wie intensiv sich Tucholsky mit der Musik beschäftigte und welche Aufnahmen er in seinem Plattenschrank hortete, gehört ebenfalls zu den Themen des Bandes. An den Kompositionen Hanns Eislers wird deutlich gemacht, unter welchen Bedingungen das Werk Tucholskys musikalisch umgesetzt wurde.

Aus dem Inhalt:
Analysen:
Peter Ensikat: Von welchem Tucholsky reden wir? · Ian King: Kurt Tucholsky und die Presse · Dieter Mayer: Kurt Tucholsky und die Bilder · Frank-Burkhard Habel: »Der Film hat mit der Kunst nichts zu tun« - Kurt Tucholsky und das Medium Film · Albrecht Dümling: »Meine kleine Nähmaschine« - Kurt Tucholskys Grammophon-Vorlieben · Christine Hellweg: Hanns Eisler und Kurt Tucholsky

Forschungsberichte
Robert Degournay: Französische Zitate und das Rätsel im Text: Die erste französische Dissertation über die Sprache Kurt Tucholskys · Yuko Yamaguchi: »Am hübschesten sind eigentlich Bücher, die gar keine sind.« Kurt Tucholskys Sammelbände · Roman Mnich: Das Wirken Kurt Tucholskys im Kontext der europäischen Kultur des 20. Jahrhunderts

Titel und Bestellung:
Greis, Friedhelm; King, Ian (Hg.): Tucholsky und die Medien. Dokumentation der Tagung 2005 "Wir leben in einer merkwürdigen Zeitung". Schriftenreihe der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft, Band 3. Röhrig-Universitätsverlag. St. Ingbert 2006, 163 S., 20 Euro.
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Umschlag des Tagungsbandes