[Frankfurt/Main] Ein Panter in Berlin

Grammophon-Lesung: Kurt Tucholsky und der Sound der Zwanziger Jahre
Kurt Tucholsky, der wohl bedeutendste deutsche Satiriker und Journalist des 20. Jahrhunderts, hatte eine große Liebe: Sein Grammophon! Diese Liebe teilt er mit dem Frankfurter Kabarettisten und Schellackplatten-Sammler Jo van Nelsen, der an diesem Abend dem Sound der Zwanziger Jahre nachlauscht in Tucholskys Texten und Liedern, untermalt von bewegten Bildern aus bewegter Zeit.
Vor allem Tucholskys amüsante Schallplatten- und Künstlerkritiken stehen im Mittelpunkt dieses Programms. Jo van Nelsen wird die längst verklungenen Stimmen dieser Künstler – wie Claire Waldoff, Jack Smith und Richard Tauber – direkt vom Grammophon erklingen lassen und viel Spannendes über ihr Leben berichten. Und natürlich auch selbst den witzigen Chansons Tucholskys seine eigene Stimme leihen, die der Satiriker unter dem Pseudonym Peter Panter für die Berliner Kabaretts der Zwanziger Jahre schrieb.
Ein Ausflug in pompöse Tanzsäle und verruchte Flüsterkneipen, wo erste Erotik-Filme gezeigt wurden und „Flappers“ sich mit „Eintänzern“ vergnügten und ihren „Daddys“ gehörige Lügen auftischten. Beobachtet und kommentiert von einem der schärfsten Zeitzeugen, dessen Texte noch immer unglaublich aktuell sind.
Eine vergnügliche und spannende Grammophon-Lesung auf den Spuren des Panters. Direkt vom Grammophon – und diesmal wird Jo auch einige Tucholsky-Chansons live singen!