Die neue Jury für den mit 5.000 Euro dotierten Kurt Tucholsky-Preis für literarische Publizistik steht fest. Der Vorstand der Kurt Tucholsky-Gesellschaft hat folgende Publizist_innen, Wissenschaftler_innen und Literaturexpert_innen in die Jury berufen:
Doris Akrap, geboren 1974 in Flörsheim am Main. Sie lebt in Berlin und arbeitet seit 2008 als Redakteurin und Kolumnistin der taz. Zuvor war sie Redakteurin der Jungle World und der B.Z. und studierte Religionswissenschaft, Kulturwissenschaft und Südosteuropäische Geschichte in Berlin. Sie ist Mitgründerin der antirassistischen Leseshow Hate Poetry, für die sie gemeinsam mit den Journalisten Deniz Yücel, Mely Kiyak, Yassin Musharbash und anderen den Preis „Journalisten des Jahres 2014“ erhielt. Diese Auszeichnung erhält sie auch 2018 gemeinsam mit anderen für ihren Einsatz als Mitgründerin des Freundeskreises #FreeDeniz, der Kampagne, die sich seit der Festnahme des Welt-Korrespondenten und Kurt-Tucholsky-Preisträgers Deniz Yücel für dessen Freilassung einsetzte. Sie ist Herausgeberin seines im Februar 2018 erschienenen Buchs »Wir sind ja nicht zum Spaß hier. Reportagen, Satiren und andere Gebrauchstexte«. Außerdem moderiert sie literarische und politische Veranstaltungen und ist Autorin für diverse andere Publikationen.
Zoë Beck ist Schriftstellerin, Übersetzerin, Verlegerin bei Culturbooks und Synchronregisseurin.
Sie studierte englische und deutsche Literatur, arbeitete am Theater, für Zeitungen und Radiosender und beim Film. Geboren wurde sie 1975, seitdem wechselte sie mehrfach Wohnort und Staat, jetzt lebt sie in Berlin.
Dr. Ulrich Janetzki, geb. 1948 in Selm/Westfalen. Promotion über Konrad Bayer. Fünf Jahre Assistent bei Walter Höllerer.
Er war 27 Jahre Geschäftsleiter des Literarischen Colloquiums Berlin bis 2014. Verheiratet, zwei Kinder, zwei Enkel. Mitglied des PEN, Grimme Preisträger. Zahlreiche Publikationen. Zuletzt (gemeinsam mit Th. Bock u. W. Ihrig) »Ick kieke, staune, wundre mir. Berlinerische Gedichte von 1830 bis heute.« Berlin 2017.
Nikola Richter, geboren 1976 in Bremen, ist Verlegerin und Autorin und lebt in Berlin. In ihrem Verlag mikrotext publiziert sie zeitgenössische, grenz- und genreüberschreitende Literatur zu aktuellen Themen, etwa von Stefanie Sargnagel, Käthe Kruse, Heike Geißler oder neuen arabischen AutorInnen. Für ihre Tätigkeit als Verlegerin wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Sie ist Mitglied im PEN Deutschland. Als Autorin veröffentlichte sie bisher den dokumentarischen Roman »Die Lebenspraktikanten« (S. Fischer), die Kurzgeschichten »Schluss machen auf einer Insel« (Berlin Verlag/Piper) und drei Lyrikbände, einen auf Falschspanisch. www.mikrotext.de
Prof. Dr. Stuart Parkes wurde 1943 im nordenglischen Bradford geboren. Er studierte Germanistik und Romanistik an der Universitiät Oxford. 1971 promovierte er mit einer Arbeit über Martin Walser. Er arbeitete an Hochschulen in Münster, Birmingham, Sheffield und Sunderland und ist jetzt emeritierter Germanistikprofessor der Universität Sunderland. Er hat vor allem über die Literatur und Politik der Bundesrepublik gearbeitet und hat drei Bücher zu diesem Thema geschrieben. Er ist auch Mitherausgeber mehrerer Bände über die moderne deutsche Literatur. In letzter Zeit hat er über die Gruppe 47 und das politische Engagement ihrer Mitglieder geschrieben. Zur Zeit arbeitet er über die Einstellungen deutschsprachiger Schriftsteller zu Europa. Er ist Jurymitglied für den Kurt-Tucholsky-Preis seit 2013.
Die unabhängig agierende Jury wird mit der Vergabe für den Kurt Tucholsky Preis 2019 ihre Arbeit aufnehmen und 5 Jahre amtieren. . Die Ausschreibung für den Preis erfolgt nach der diesjährigen Tagung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft in Leipzig.
Wir danken den Juror_innen für Ihre Bereitschaft, sich dieser verantwortungsvollen Arbeit zu stellen und freuen uns auf ihre künftigen Entscheidungen.
Weitere Informationen:
Der Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik:
Aus Anlass des 60. Todestages von Kurt Tucholsky wurde 1995 der Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik gestiftet. Alle zwei Jahre werden mit ihm engagierte deutschsprachige Publizisten oder Journalisten ausgezeichnet, die der »kleinen Form« wie Essay, Satire, Song, Groteske, Traktat oder Pamphlet verpflichtet sind und sich in ihren Texten konkret auf zeitgeschichtlich-politische Vorgänge beziehen.
Ihre Texte sollen im Sinne Tucholskys der Realitätsprüfung dienen, Hintergründe aufdecken und dem Leser bei einer kritischen Urteilsfindung helfen.
Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine fünfköpfige Jury; das Preisgeld beträgt seit dem Jahr 2015 5.000 € (bis 2013: 3.000 €).
Die bisherigen Tucholsky-Preisträger sind: Der Journalist Sönke Iwersen, der Heine-Forscher und Theaterkritiker Jochanan Trilse-Finkelstein, der Journalist Mario Kaiser, der Journalist Deniz Yücel, der Journalist und Literaturkritiker Volker Weidermann, der Schriftsteller und Satiriker Lothar Kusche, der Journalist und Publizist Otto Köhler, der Journalist und Schriftsteller Erich Kuby, der Journalist Wolfgang Büscher, der Autor und Hochschullehrer Harry Pross, die Schriftstellerin und Journalistin Daniela Dahn, Schweizer Schriftsteller Kurt Marti, der Journalist Heribert Prantl und der Liedermacher Konstantin Wecker.
Die Kurt Tucholsky-Gesellschaft:
Die Kurt Tucholsky-Gesellschaft wurde 1988 gegründet, um dem facettenreichen »Phänomen Tucholsky« nachzuspüren. Sie will als literarische Vereinigung die Beschäftigung mit Leben und Werk Kurt Tucholskys pflegen und fördern und hat ihren Sitz in Tucholskys Geburtsstadt Berlin. Als Publikationsorgan der Kurt Tucholsky-Gesellschaft erscheint dreimal im Jahr ein Rundbrief. Die Kurt Tucholsky-Gesellschaft gibt zudem eine eigene Schriftenreihe heraus, in der vorrangig die Dokumentationen der von ihr organisierten wissenschaftlichen Tagungen erscheinen. Den jährlichen Höhepunkt der Vereinstätigkeit bilden Tagungen mit wissenschaftlichen Kolloquien, Vorträgen, Exkursionen und kulturellen Veranstaltungen. Aller zwei Jahre vergibt sie den Kurt Tucholsky Preis für literarische Publizistik.
Die nächste Tagung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft findet vom 12. bis 14. Oktober 2018 in Leipzig unter dem Thema »Dürfen darf man alles« statt. Das aktuelle Tagungsprogramm ist auf der Website einzusehen. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich anzumelden.
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Schlagwort: Jury
Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik
Ausschreibung für die Vergabe 2017
Bitte beachten Sie: Die Ausschreibungsfrist für die Vergabe 2017 ist abgelaufen.
Der Preis
Der in der Mitgliederversammlung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft in Gripsholm 1994 beschlossene Kurt Tucholsky-Preis für literarische Publizistik, wird von der Kurt Tucholsky-Gesellschaft, mit Sitz in Berlin, verliehen und getragen. Der Preis wird im Zweijahresabstand verliehen.
Die Ehrung erfolgt für politisch engagierte und sprachlich prägnante Werke der literarischen Publizistik, die sich im Sinne des Namensgebers kreativ und kritisch mit zeitgeschichtlichen Entwicklungen und Vorgängen auseinandersetzen und Realitäten hinter vorgeschobenen Fassaden erhellen sowie für nachhaltige künstlerische Interpretationen von Texten Tucholskys.
Der Kurt Tucholsky-Preis für literarische Publizistik kann für journalistische und literarische Werke verliehen werden, wobei ein besonderer Fokus auf die »kleinen Formen« gelegt werden soll.
Die Begutachtung soll sich auf bisher unveröffentlichte oder innerhalb der letzten fünf Jahre veröffentlichte Publikationen beziehen. Möglich ist auch die Auszeichnung eines Lebenswerkes.
Die Preissumme beträgt 5.000 €
Die Jury
Die Jury für die Vergabe des Preises im Jahr 2017 besteht aus:
- Dr. Wolfgang Helfritsch (Sprecher der Jury)
- Prof. Dr. Stuart Parkes
- Marc Reichwein
- Mechthild Schäper
- Rainer Wieland
Die Jury wählt den Preisträger durch Stimmenmehrheit. Sie kann eine Preiszuerkennung aus inhaltlichen oder formalen Gründen ablehnen. Sie kann für nicht ausgezeichnete Vorschläge ehrende Würdigungen aussprechen.
Einreichung von Vorschlägen
Die Ausschreibungsfrist beginnt am 8. November 2016. Die Vorschläge sind bis zum 31. März 2017 an die Geschäftsstelle der KTG zu richten:
Kurt Tucholsky-Gesellschaft e.V.
Besselstraße 21/II
32427 Minden
Tel: 0049-(0)571-8375440
Fax 0049-(0)571-8375449
info@tucholsky-gesellschaft.de
Vorschlagsberechtigt für die Würdigung durch den Preis sind die Mitglieder der KTG, frühere Preisträger, ordentliche Mitglieder geistes- und sozialwissenschaftlicher Fachbereiche von Universitäten und Hochschulen, deutschsprachige Verlage und Bibliotheken sowie verantwortliche Redakteure journalistischer Medien.
Mitglieder der Jury sind nicht vorschlagsberechtigt. Eigenbewerbungen sind nicht zulässig.
Die vorgeschlagenen Arbeiten – in Betracht kommen Manuskripte, Bücher, Artikel, Internetbeiträge und audiovisuelle Beiträge – müssen in fünffacher Ausfertigung eingereicht werden, soweit die Einreichung auf analogen Datenträgern erfolgt. Beizulegen ist ein kurzer Lebenslauf des/der Vorgeschlagenen und eine kurze Begründung des Vorschlages. Die Einreichung kann auch digital erfolgen. In diesem Fall ist auf gängige Formate und Vervielfältigbarkeit zu achten.[1]
Die Arbeiten der Preisbewerber müssen in deutscher Sprache verfasst sein.
Die Entscheidung über den/die Preisträger/in erfolgt bis zum 15. September 2017.
Die Annahme des Preises verpflichtet den/die Preisträger/in zu einem öffentlichen Vortrag im Rahmen der Verleihungsfeierlichkeiten. Die KTG darf den Text des Vortrages honorarfrei veröffentlichen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Links:
Der Ausschreibungstext zum Download [pdf]
Das Statut des Preises zum Download [pdf]
Die bisherigen Preisträger (1995-2015)
[1] Da die Beiträge allen Jury-Mitgliedern zugänglich gemacht werden müssen, sind insbesondere seltene Formate oder mit DRM geschützte Beiträge nicht zweckmäßig. In diesen Fällen kann die Jury um Neueinreichung in geeigneter Form bitten. Ist dies nicht erfolgreich, kann die Jury Beiträge ablehnen.
Die Kurt Tucholsky-Gesellschaft beruft den Journalisten Marc Reichwein als Nachfolger für die viel zu früh verstorbene ehemalige Herausgeberin der Zeitschrift Der Literat Inka Bohl in die Jury des mit 5000 € dotierten Kurt-Tucholsky-Preises für literarische Publizistik, der das nächste Mal im Jahr 2017 vergeben wird.
Die Kurt Tucholsky-Gesellschaft ist froh, mit Marc Reichwein einen engagierten und kompeteten Journalisten für die Arbeit in der Jury gewonnen zu haben.
Marc Reichwein wird damit bereits an der Vergabe des 2017 vergebenen nächsten Preises mitwirken. Die Ausschreibung für den Preis erfolgt nach der diesjährigen Tagung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft in Szczecin.
Über den Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik
Aus Anlass des 60. Todestages von Kurt Tucholsky wurde 1995 der Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik gestiftet. Alle zwei Jahre werden mit ihm engagierte deutschsprachige Publizisten oder Journalisten ausgezeichnet, die der »kleinen Form« wie Essay, Satire, Song, Groteske, Traktat oder Pamphlet verpflichtet sind und sich in ihren Texten konkret auf zeitgeschichtlich-politische Vorgänge beziehen.
Ihre Texte sollen im Sinne Tucholskys der Realitätsprüfung dienen, Hintergründe aufdecken und dem Leser bei einer kritischen Urteilsfindung helfen.
Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine fünfköpfige Jury; das Preisgeld beträgt seit dem Jahr 2015 5.000 € (bis 2013: 3.000 €).
Die bisherigen Tucholsky-Preisträger sind: Der Heine-Forscher und Theaterkritiker Jochanan Trilse-Finkelstein, der Journalist Mario Kaiser, der Journalist Deniz Yücel, der Journalist und Literaturkritiker Volker Weidermann, der Schriftsteller und Satiriker Lothar Kusche, der Journalist und Publizist Otto Köhler, der Journalist und Schriftsteller Erich Kuby, der Journalist Wolfgang Büscher, der Autor und Hochschullehrer Harry Pross, die Schriftstellerin und Journalistin Daniela Dahn, Schweizer Schriftsteller Kurt Marti, der Journalist Heribert Prantl und der Liedermacher Konstantin Wecker.
Über die Kurt Tucholsky-Gesellschaft
Die Kurt Tucholsky-Gesellschaft wurde 1988 gegründet, um dem facettenreichen »Phänomen Tucholsky« nachzuspüren. Sie will als literarische Vereinigung die Beschäftigung mit Leben und Werk Kurt Tucholskys pflegen und fördern und hat ihren Sitz in Tucholskys Geburtsstadt Berlin. Als Publikationsorgan der Kurt Tucholsky-Gesellschaft erscheint dreimal im Jahr ein Rundbrief. Die Kurt Tucholsky-Gesellschaft gibt zudem eine eigene Schriftenreihe heraus, in der vorrangig die Dokumentationen der von ihr organisierten wissenschaftlichen Tagungen erscheinen.
Den jährlichen Höhepunkt der Vereinstätigkeit bilden Tagungen mit wissenschaftlichen Kolloquien, Vorträgen, Exkursionen und kulturellen Veranstaltungen. Aller zwei Jahre vergibt sie den Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik.
Die nächste Tagung der Kurt Tucholsky-Gesellschaft findet vom 28. bis 30. Oktober 2016 in Szczecin unter dem Thema »Tucholsky, Szczecin/Stettin, Polen und die Ostsee« statt. Das aktuelle Tagungsprogramm ist auf der Website einzusehen. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich anzumelden.
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Die Jury für den Kurt-Tucholsky-Preis und die Kurt Tucholsky-Gesellschaft beklagen den Tod von Inka Bohl.
Inka Bohl war in der Literaturszene vor allem durch die Fachzeitschrift für Literatur und Kunst Der Literat bekannt, die als Organ des hessischen Landesverbandes Deutscher Schriftsteller seit 1958 herausgegeben und 1988 von Inka Bohl erworben wurde. Unter ihrer Verlagsleitung und Redaktion wurde Der Literat zu einem produktiven und streitbaren Fachblatt, in dem Literaten aus West und Ost – auch mit gegenteiligen Auffassungen – zu Wort kamen. In den Jahren 2000 – 2008 wurde Der Literat in Berlin herausgegeben, im Jahre 2008 jedoch eingestellt.
In der Jury war Inka Bohl ein äußerst sachkundiges, einfühlsames und engagiertes Mitglied. Sie prüfte alle vorgebrachten Argumente und nahm sich die Zeit, sich auch mit solchen Editionen und Publikationen von Preiskandidaten zu beschäftigen, die nicht zur Preisbegründung vorgelegt wurden, und sie war aufgeschlossen für alle Hinweise, die der gründlichen Beurteilung der Arbeit und der Persönlichkeitsbewertung von Autoren dienen konnten.
Inka Bohl war ein stets zuverlässiges Jurymitglied. Ihre Freundlichkeit, ihre Aufgeschlossenheit und ihr Humor werden mir fehlen.
Wolfgang Helfritsch